188 Tage - diverse Blogeinträge - Mails - Skype Anrufe und ich habe noch lange nicht alle Eindrücke und Erlebnisse geschildert sondern erst die Oberfläche angekratzt. Zwei Tage fühlen sich manchmal wie zwei Wochen an, da ich so viele Sachen erlebe und die Erlebnisse kaum in Worte zu fassen sind.
In den letzten 188 Tagen gab es Höhen und Tiefen. Es ist nicht immer einfach aus einem Rucksack zu leben, welcher sich schwerer anfühlt als sich selbst. Aber ich habe gemerkt, dass mir überhaupt nichts fehlt. Klar würde ich gerne manchmal einen Kleiderschrank öffnen und ein schönes Kleid anziehen. Aber braucht man das wirklich? Nein! Viel lieber habe ich im Bikini und barfuss die wunderschönen Sonnenuntergänge am Strand bestaunt oder bin mit Shorts und Shirt durch den Dschungel gekrabbelt.
Hawaii war ein wunderschöner Start und bleibt auch nach Südamerika meine Lieblingsdestination Nummer eins. Ich kann es kaum erwarten am Flughafen in Honolulu das "Aloha" Schild zu bestaunen und dann mit dem Bus in die Stadt zu fahren und einen Drink im Dukes zu schlürfen.
Costa Rica war ein guter Start und Vorbereitung für Südamerika. Egal ob die Mutter zum Kind, der Bruder zur Schwester oder der Polizist zur Bäckerin, in Costa Rica werden alle per Sie angesprochen Rückblickend ist das "usted" also "Sie" etwas komisch. Die Südamerikaner begegneten mir ohne Zurückhaltung und man hatte das Gefühl, wir kennen uns schon lange.
Panama ohne Autohupen könnte meiner Meinung nach nicht existieren. Die Leute reden sehr schnell und ohne ein "Danke" oder "Adios" aus dem Laden zu gehen war sehr speziell für mich. Es gab natürlich auch sehr schöne Erlebnisse in Costa Rica und Panama, würde aber beide Länder nicht in die Top Ten meiner nächsten Reisedestinationen listen. Kolumbien war eine riesen Überraschung! Die Kolumbianer sind sehr freundlich, offen und hilfsbereit. Nach dem "Adios" und "Gracias" folgt ein Lächeln und manchmal wird man einfach noch umarmt und hat keine Ahnung wieso. Die Natur ist wunderschön! Ich hatte mir wirklich mehr von Costa Rica und weniger von Kolumbien erwartet, wurde dann aber eines Besseren belehrt. Der Abschied fiel mir demzufolge schwer und ab ging es zu den fussballbegeisterten Ecuadorianern, die "ama la vida". Leider wurde mir dort die Tasche gestohlen aber dadurch gefällt mir das Land nicht weniger. Die Einwohner der Galapagosinseln sind sehr gemütlich und die älteren Inselbewohner haben meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Sie sitzen zufrieden im Schatten, haben kaum graue Haare und eine straffe Haut, da werden eine Menge 20 Jährige eifersüchtig! Die Unterwasserwelt ist grossartig und zum ersten Mal bin ich mit Haien getaucht und hat definitiv Lust auf mehr geweckt!!!!!
Peru hat mich mit der wunderschönen Natur entzückt und der Machu Picchu ist ein sehr mystischer Ort. Als ich dort oben sass und auf die Ruinen blickte hatte ich einer dieser Momente. Man sitzt da und kann nicht glauben wie viel Glück man hat, dies erleben zu dürfen!
Rückblickend zu Bolivien fallen mir als erstes die Anden ein. Ich habe erst dort realisiert, um was für eine Gebirgskette es sich hier handelt und dass die Alpen warme Luft dagegen sind! Die Lust um alles zu handeln, darauf zu achten, dass man ja alles gut in der Tasche verstaut hat und ja nicht viel Bargeld herumträgt fiel in Bolivien dann auf den Gefrierpunkt und ich konnte es nicht erwarten, endlich in Chile anzukommen. Zum ersten Mal nach Monaten waren die Artikel in den Supermärkten angeschrieben. Vieles war geregelt und man wurde nicht angeschaut, als käme man vom Mond.
Die zahlenbegeisterten Leser kommen bei mir ja überhaupt nicht auf ihre Kosten. Vielleicht gibt es mal eine Jahreszahl oder eine Angabe zu den Höhenmetern. Das mag daran liegen, dass Zahlen nicht zu meinen Stärken gehören und dann kommt noch dazu, dass ich seit 193 Tagen Ferien habe und mein Hirn in dieser Richtung bestimmt nicht am wachsen ist. Momentan bin ich noch die Kilometer, die ich mit Bus, Auto und Flugzeug zurückgelegt habe, am aufschreiben und hoffe, ich kann meinen letzten Blogeintrag im Dezember mit diesen Zahlen schmücken.
Doch es geht ja noch ein paar Tage bis es soweit ist....in dem Sinne:
Gracias y adios!
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