Dienstag, 16. April 2013

San Blas - el paraiso en la tierra

Die meisten Reisenden müssen sich den Kopf zerbrechen, wie man am besten von Panama nach Kolumbien gelangt. Es gibt keine Strasse, die die beiden Länder verbindet und von einer Reise in die Nähe der Grenze bzw. in die Urwaldprovinz Darien wird sowieso abgeraten. Seit vielen Jahren gibt es eine verstärkte Guerilla Aktivität, welche im Urwald herrscht und dadurch eine Reise durch den Dschungel nur für sehr abenteuerlustige Backpackers in Frage kommt.

Schlussendlich bleiben also nur noch ein Segelttrip oder ein Flug zur Auswahl. In Bocas del Toro haben viele Reisende vom Segeltrip abgeraten. Die Schiffe seien anscheinend in schlechtem Zustand, mit Touristen überfüllt und die Hygienezustände wie auf der Santa Maria von Christoph Kolumbus. Leider ist dies auch nichts Neues für die Fluggesellschaften und so sind die Flugtickets sehr teuer. Im Internet habe ich dann eine Seite gefunden, welche mir einen seriösen Eindruck gemacht hat. Ruckzuck bekam ich eine Antwort auf mein Mail und die Mitarbeiterin hat dann schlussendlich alle Bedenken aus dem Weg geräumt und so stand dem Segelturn nichts mehr im Wege!

Mit einem Jeep ging es dann um 05:30Uhr in den Norden von Panama in das sogenannte Guna Yala, dem Gebiet der Kuna's. Die Kuna's sind das zweitkleinste Volk der Welt und bilden mit etwa 50'000 Personen die grösste indigene Volksgruppe von Panama. Nachdem die Kuna's stark unter den spanischen Eroberern und der Unterdrückung von Panama und Kolumbien gelitten haben, bevölkern sie seit etwa Mitte des 19.Jahrhunderts einen schmalen Landstreifen in Panama und die circa 360 San Blas Inseln an der Karibikküste von Panama und Kolumbien. Ein paar Kuna's arbeiten heute als Köche oder Hilfsarbeiter in der Stadt aber es gibt noch viele, welche in den Gemeinden auf den San Blas Inseln sesshaft geworden sind und ihr Geld hauptsächlich mit Fischfang und dem Verkauf von Kokosnüssen verdienen. Die Männer haben bei den Kuna's nicht viel zu melden. Die Frauen verdienen mit dem Verkauf der Mola's (Teil der Tracht, mittlerweile aber auch in vielen Museen der Welt zu finden) mehr Geld als die Männer und dies hat zu einer Machtverschiebung geführt. Das Erbe wird auch nur von den Müttern an die Töchter weitergegeben und die Ehemänner müssen nach der Heirat in die Hütte der Schwiegereltern ziehen :) Die Kuna's werden nicht gerne fotografiert und das habe ich natürlich respektiert. Damit ihr euch aber trotzdem ein Bild von diesem Volk machen könnt, habe ich im Internet gegoogelt.
Foto: telegraph.co.uk

Foto: telegraph.co.uk
Foto: volunteerpanama.com

Foto: volunteerpanama.com
Nach einer abenteuerlichen Reise mit dem Jeep ging es mit dem Wassertaxi zum Segelboot "Maratonga", wo uns der Kapitän und die Crew herzlich begrüsste. Nach dem alle Passagiere ihre Kajüten bezogen und uns langsam an das Schaukeln auf dem Schiff gewohnt hatten, gab es ein leckeres Nachtessen und wir haben den Abend mit einer Schiffsparty ausklingen lassen.



Am nächsten Tag wurden dann die Segel gesetzt und wir segelten etwa 5 Stunden durch das wunderschöne karibische Meer bis wir bei einer unbewohnten Inselgruppe Halt machten. Nach dem Schnorcheln mit riesen Rochen und diversen Schlangen (Igitt!!!) wurden die frischgefangenen Lobster bei einem Lagerfeuer verspiesen. Am nächsten Tag ging es früh weiter und langsam gewöhnten wir uns an die Schräglage des Bootes. Wenn man einmal sitzt überlegt man es sich wirklich zweimal, ob man jetzt aufstehen sollte, um sich zum Beispiel etwas Trinken zu holen. Nach einem weiteren Stopp und Nacht im Paradies wurden erneut die Segel gesetzt und es ging in Richtung Kolumbien. Zwei endlos scheinende Tage auf einem Boot mit stetiger Schräglage und kein Land in Sicht......
Leider wurde es Einigen an Board schlecht und so wurden auch noch die Fische gefüttert. Es ist schon komisch so lange auf einem kleinen Boot zu sein und rund herum kein Land zu sehen. Als wir alle einen moralischen Tiefpunkt erlebten sprangen plötzlich unzählige Delfine aus dem Wasser! Insgesamt waren es etwa 60 Stück und es war Gänsehaut pur!!!!!!! Etwa 30 Stück folgten uns etwa für 20 Minuten und schwammen ganz Nahe am Bug. Ich hätte in diesem Augenblick sehr gerne mein Mami an Board gebeamt. Weiss ich doch, dass sie sehr gerne Delfine in Freiheit sehen würde! :)











Nach 46 Stunden auf offener See konnten wir dann endlich die Skyline von Cartagena entdecken und im Hafen ankern.

Hasta luego muchachos!

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