Montag, 29. April 2013

COLOMBIA - CARTAGENA

Nach ein paar Stunden an Land musste ich mir eingestehen, dass ein mehrtätiger Segeltrip auf offener See ohne ein Stück Land in Sicht nichts für mich ist. Ich wurde zwar nicht seekrank aber Minuten wurden zu Stunden und Stunden zu Tagen und ausser schlafen, essen und trinken kann man leider nicht viel machen.

In Cartagena angekommen mussten wir zuerst ein Hotel finden und uns gleich an die heissen Temperaturen gewöhnen. Es war bereits am Morgen weit über 20 Grad warm und zwischen den Gassen wehte kein Wind.

Die nächsten Tagen haben alle ehemaligen Passagiere der Maratonga eher etwas ruhiger in Angriff genommen. Den Tag durch haben wir ein Schattenplatz gesucht und gegen den Abend die schöne Altstadt besucht. Ich war wirklich von der Architektur und dem Charme dieser Kolonialstadt sehr überrascht! Bereits im 16.Jahrhundert galt Cartagena als eine der wichtigsten Hafenstädten und wurde dadurch von Piraten geplündert. Als Schutz haben die Einwohner eine 11km lange Stadtmauer errichtet, welche jetzt noch immer das Stadtbild ziert.




Das Essen war ja schon in diversen Blogeinträgen von mir ein Thema. Ich vermisse Sauerkraut mit Wienerli, den roten Thomi Senf mit einem "Büürli" noch immer und träume ständig vom Essen. In Cartagena waren wir wieder auf der Suche nach einem Lokal, welches nicht nur Reis und Poulet serviert und als wir dann am Horizont ein Schweizerkreuz und sogar ein Baslerstab erblickten, dachten wir es handelt sich dabei um eine Fatamorgana. Aber nein, es hiess wirklich Casa Suiza und servierte Knöpfli mit Gruyerzer Käse. :)))))))))))))))) Unbeschreiblich dieser Geschmack und definitiv Himmel auf Erden!!!


Nach diesem kulinarischen Höhenflug und zwei weiteren Nächten ging es leider schon weiter in Richtung Medellin. Cartagena war wirklich ein toller Start in Kolumbien und nach einer schier endlosen Fahrt durch den mittleren Bergzug der Anden kamen wir endlich in der Hauptstadt der Berge, Medellin, an...



Dienstag, 16. April 2013

San Blas - el paraiso en la tierra

Die meisten Reisenden müssen sich den Kopf zerbrechen, wie man am besten von Panama nach Kolumbien gelangt. Es gibt keine Strasse, die die beiden Länder verbindet und von einer Reise in die Nähe der Grenze bzw. in die Urwaldprovinz Darien wird sowieso abgeraten. Seit vielen Jahren gibt es eine verstärkte Guerilla Aktivität, welche im Urwald herrscht und dadurch eine Reise durch den Dschungel nur für sehr abenteuerlustige Backpackers in Frage kommt.

Schlussendlich bleiben also nur noch ein Segelttrip oder ein Flug zur Auswahl. In Bocas del Toro haben viele Reisende vom Segeltrip abgeraten. Die Schiffe seien anscheinend in schlechtem Zustand, mit Touristen überfüllt und die Hygienezustände wie auf der Santa Maria von Christoph Kolumbus. Leider ist dies auch nichts Neues für die Fluggesellschaften und so sind die Flugtickets sehr teuer. Im Internet habe ich dann eine Seite gefunden, welche mir einen seriösen Eindruck gemacht hat. Ruckzuck bekam ich eine Antwort auf mein Mail und die Mitarbeiterin hat dann schlussendlich alle Bedenken aus dem Weg geräumt und so stand dem Segelturn nichts mehr im Wege!

Mit einem Jeep ging es dann um 05:30Uhr in den Norden von Panama in das sogenannte Guna Yala, dem Gebiet der Kuna's. Die Kuna's sind das zweitkleinste Volk der Welt und bilden mit etwa 50'000 Personen die grösste indigene Volksgruppe von Panama. Nachdem die Kuna's stark unter den spanischen Eroberern und der Unterdrückung von Panama und Kolumbien gelitten haben, bevölkern sie seit etwa Mitte des 19.Jahrhunderts einen schmalen Landstreifen in Panama und die circa 360 San Blas Inseln an der Karibikküste von Panama und Kolumbien. Ein paar Kuna's arbeiten heute als Köche oder Hilfsarbeiter in der Stadt aber es gibt noch viele, welche in den Gemeinden auf den San Blas Inseln sesshaft geworden sind und ihr Geld hauptsächlich mit Fischfang und dem Verkauf von Kokosnüssen verdienen. Die Männer haben bei den Kuna's nicht viel zu melden. Die Frauen verdienen mit dem Verkauf der Mola's (Teil der Tracht, mittlerweile aber auch in vielen Museen der Welt zu finden) mehr Geld als die Männer und dies hat zu einer Machtverschiebung geführt. Das Erbe wird auch nur von den Müttern an die Töchter weitergegeben und die Ehemänner müssen nach der Heirat in die Hütte der Schwiegereltern ziehen :) Die Kuna's werden nicht gerne fotografiert und das habe ich natürlich respektiert. Damit ihr euch aber trotzdem ein Bild von diesem Volk machen könnt, habe ich im Internet gegoogelt.
Foto: telegraph.co.uk

Foto: telegraph.co.uk
Foto: volunteerpanama.com

Foto: volunteerpanama.com
Nach einer abenteuerlichen Reise mit dem Jeep ging es mit dem Wassertaxi zum Segelboot "Maratonga", wo uns der Kapitän und die Crew herzlich begrüsste. Nach dem alle Passagiere ihre Kajüten bezogen und uns langsam an das Schaukeln auf dem Schiff gewohnt hatten, gab es ein leckeres Nachtessen und wir haben den Abend mit einer Schiffsparty ausklingen lassen.



Am nächsten Tag wurden dann die Segel gesetzt und wir segelten etwa 5 Stunden durch das wunderschöne karibische Meer bis wir bei einer unbewohnten Inselgruppe Halt machten. Nach dem Schnorcheln mit riesen Rochen und diversen Schlangen (Igitt!!!) wurden die frischgefangenen Lobster bei einem Lagerfeuer verspiesen. Am nächsten Tag ging es früh weiter und langsam gewöhnten wir uns an die Schräglage des Bootes. Wenn man einmal sitzt überlegt man es sich wirklich zweimal, ob man jetzt aufstehen sollte, um sich zum Beispiel etwas Trinken zu holen. Nach einem weiteren Stopp und Nacht im Paradies wurden erneut die Segel gesetzt und es ging in Richtung Kolumbien. Zwei endlos scheinende Tage auf einem Boot mit stetiger Schräglage und kein Land in Sicht......
Leider wurde es Einigen an Board schlecht und so wurden auch noch die Fische gefüttert. Es ist schon komisch so lange auf einem kleinen Boot zu sein und rund herum kein Land zu sehen. Als wir alle einen moralischen Tiefpunkt erlebten sprangen plötzlich unzählige Delfine aus dem Wasser! Insgesamt waren es etwa 60 Stück und es war Gänsehaut pur!!!!!!! Etwa 30 Stück folgten uns etwa für 20 Minuten und schwammen ganz Nahe am Bug. Ich hätte in diesem Augenblick sehr gerne mein Mami an Board gebeamt. Weiss ich doch, dass sie sehr gerne Delfine in Freiheit sehen würde! :)











Nach 46 Stunden auf offener See konnten wir dann endlich die Skyline von Cartagena entdecken und im Hafen ankern.

Hasta luego muchachos!

Montag, 15. April 2013

Panama - Me gusta!!

Nach einer 5-stündigen Busfahrt, einer speziellen Überquerung der Landesgrenze zwischen Costa Rica und Panama und einer halbstündigen Fahrt in einem Wassertaxi kamen wir im Paradies "Bocas del Toro" an. In den letzten Jahren haben die Karibikinseln im Norden von Panama an Beliebtheit gewonnen und so besuchen jedes Jahr immer wie mehr Touristen die kleinen Inseln.

Nach einer Nacht in einem Partyhostel haben wir dann einen ruhigeren Schlafplatz gesucht und mit dem Hostelluego eine super schöne Unterkunft gefunden. Geplant war eigentlich nur etwa 2-3 Tage dort zu sein und dann weiter in Richtung Panama City zu reisen aber es kommt ja bekanntlich immer anders als geplant... Aus 3 Tagen wurde eine Woche, aus einer Woche knapp zwei Wochen :)

Ich habe es genossen, mich wieder einmal etwas freier bewegen zu können. Bocas del Toro ist auch nicht der Himmel auf Erden. Die Bewohner der Inseln leben in einfachen Holzhütten, die Arbeitslosigkeit hoch und die Kriminalität ist auch dort verbreitet. Aber ich habe mich auf Anhieb gleich wohlgefühlt.



Eigentlich habe ich ja Fabian versprochen, bei ihm das PADI Open Water Tauchzertifikat zu machen, aber das Angebot in Bocas war unschlagbar! Und so ging es schon am nächsten Tag aufs Meer hinaus und zum ersten Mal wurde mir die Sauerstoffflasche umgeschnallt und es ging auf Tauchstation. Wir haben nur schon bei den ersten Tauchgängen Seepferdchen, Seesterne, Barracudas, Papageienfische, Steinfische, Stachelrochen etc. gesehen. Die Unterwasserwelt ist etwas ganz besonders und hat bei mir definitiv die Lust nach mehr geweckt! Nach einem ganzen Buch Theorie , Zwischenprüfungen, 6 Tauchgängen und einem Abschlusstest bin ich jetzt stolze Besitzerin des Tauchzertifikats und darf auf der ganzen Welt tauchen gehen :)




Nach ein paar Tagen Bocas del Toro ging es dann mit dem Nachtbus nach Panama City. Nach San Jose (Costa Rica) hatte ich eigentlich schon genug von mittelamerikanischen Städten, aber da ich unbedingt den Panamakanal bestaunen wollte, blieb mir nichts anderes übrig. Panama City überraschte auf der ganzen Linie! Der neue Teil der Stadt besteht aus riesigen Wolkenkratzern und man hat das Gefühl man sei in Florida. Der Verkehr in der Hauptstadt ist unbeschreiblich! Jeder fährt wie er möchte und hupt wann er möchte. Es ist relativ schwierig herauszufinden wann bzw. warum gehupt wird. Egal ob jemand nicht oder zu langsam fährt, der Verkehrsdienst bzw. die Polizei die Strasse zu lange nicht frei gibt oder wenn die Ampel auf Rot war es wurde einfach munter darauf losgehupt!

Für einen Tagesausflug bietet sich die Miraflores Schleusen des Panamakanals perfekt an. Man hat vom Besucherzentrum aus eine super Übersicht auf die beiden Schleusen, welche die rund 16'000 Schiffe pro Jahr von Meeresniveau auf die halbe Höhe des Gatun-Sees, welcher der grösste Teil des Kanals bildet, anheben. Das Besucherzentrum war sehr gut gefüllt und als ein grosser Frachter und ein Kreuzfahrtschiff die Schleusen passierten, musste man um seinen guten Platz wirklich kämpfen! (Kleine Anmerkung: Kosten für die Passierung des Panamakanals für das Kreuzfahrtschiff -> 350'000 Dollar in bar!!!) Es war sehr eindrücklich zu sehen, wie der ganze Ablauf reibungslos verlief und die Schiffe dem Pazifik entgegen tuckerten.











Schiff ahoi und bis bald!!!

Mittwoch, 3. April 2013

Frohe Ostern!

Frohe Ostern!!!!

..etwas verspätet..aber auf den San Blas Inseln gibt es halt kein Internet (und leider auch keine Osterhasen) :)