Meine Erwartungen sind hoch, möchte ich doch Kiwi's, Mittelerde, Maori's, Geysire und die vielen Schafe sehen.
Nach 3 Tagen in "Little Hong Kong" bzw. Auckland ging es mit dem Camper in Richtung Osten nach Coromandel, wo wir drei Tage die wunderschöne Natur und Ruhe genossen. Die Filmtrilogie "Herr der Ringe" und auch "Hobbit" hat die Landschaft Neuseelands berühmt gemacht und so fuhren wir am nächsten Tag nach Mittelerde. Matamata war vor der Verfilmung der Trilogie durch Peter Jackson ein verschlafenes Städtchen und kaum ein Tourist nächtigte dort.
Wir gingen in den Wäldern wandern und ich hatte wirklich immer das Gefühl, es kommt mir bald ein Hobbit oder Gollum entgegen. Die Landschaft war atemberaubend!!!!! Die vielen Farne, die so gross werden wie Bäume sind wunderbar und der Kauri Baum ist mein absoluter Liebling. Den Ältesten mit über 1200 Jahren auf dem Buckel bzw. der Krone (Tane mahuta - Maori für Gott des Waldes) konnte ich leider im Norden von Auckland nicht bewundern. Nach der Geschichte der Maoris gilt er als Erschaffer der Erde. Weil Vater "Rangi" (Himmel) und Mutter "Papa" (Erde - und ja Papa stimmt) sich so fest umarmt hatten, dass keine Licht auf die Erde schien fing er an zu wachsen, um die beiden zu trennen. Und so schien Licht auf die Erde und Tane Mahuta erschuf die erste Frau (Hine), welche er heiratete und die Kinder, die ersten Polynesier, entstanden.
Hoher Besuch aus der Schweiz :) |
Die Viefalt Neuseelands ist enorm und bietet fast alles an, was ein Reisender sich wünschen kann. Da die Zeit begrenzt war hat es leider für die Südinsel nicht gereicht. Neuseeland ist etwas kleiner als Deutschland aber es leben etwa nur 4.6 Millionen Leute in Mittelerde. Doch auch die Nordinsel, auf der etwa 75% der Bevölkerung lebt, verspricht sehr viel und was ich bis jetzt gesehen hatte, war alles andere als enttäuschend.
Der einzige fade Beigeschmack für mich ist der Umgang mit den Maori's und die Eingliederung in die Gesellschaft der Ureinwohner. Ich war wirklich überrascht wie wenige Ureinwohner noch zu sehen sind und man sonst das Gefühl hat, man sei in London in der Oxford Street oder in einem Pub. Gemäss einer Quelle gibt sind nur noch 14% der Bevölkerung Maori's, für mich eine sehr erschreckende Zahl!
Von Matamata ging es nach Rotorua, dem angeblichen Maori Ort. Mehr Maori's habe ich dort nicht gesehen, dafür war der Geschmack der Stadt gewöhnungsbedürftig. Unzählige heisse schwefelhaltige Quellen umgeben Rotorua und der Gestank der faulen Eier ist sogar in den Gebäuden riechbar. Leider meinte es das Wetter nicht gut und es regnete die nächsten drei Tage. Die Umgebung hätte sehr viel zu bieten. Aber leider konnten wir die tollen Biketrails nicht ausprobieren und auch am See keine Mittagsschläfchen machen.
Ich konnte es fast selber nicht glauben, aber nach all den Touren in Südamerika habe ich mich wieder unter die Pauschaltouristen gemischt und war ein Abend Gast in einem Maori Dorf. Das einzig Imposante am ganzen Abend war der Haka, welchen die Maoris sehr intensiv und mit einem unglaublichen Gesichtsausdruck tanzten. Es gibt verschiedene Arten von Haka, dem Maori Tanz. Der bekannteste ist mit Sicherheit der Ka mate, den die All Blacks vor jedem Rugby Spiel aufführen. Eine eindrückliche Vorführung gab es im Rahmen des World Cups gegen die Franzosen, hier der Link dazu:
http://www.youtube.com/watch?v=kjVqZkDZrgg
Da die Woche langsam schon wieder zu Ende ging, fuhren wir die Ostküste hoch, nächtigten noch einmal zwei Tage in Coromandel bevor es dann zurück nach Auckland ging.
"Znüni-Pause" inklusiv Meersicht |
Das Reisen mit dem Camper hat enorm Spass gemacht. Wir konnten überall anhalten, etwas kleines kochen und auf dem Sofa relaxen. Es kamen viele Erinnerungen auf! In meiner Kindheit, fuhren wir doch einmal dem Rhein entlang bis nach Holland. Mein Zuhause habe ich ja seit über 8 Monaten auf meinem Rücken und dass jetzt sogar noch ein All in Auto, Bett, Herd, Sofa und Tisch mit Stühlen dazu kam war natürlich absoluter Luxus. Wir haben ein paar Mal wild campiert und dann wieder schön gemütlich in einem Holidaypark. Wirklich viel den Camper verlassen haben wir nicht. Wir haben fast jeden Abend bis in alle Nacht Monopoly gespielt.
Meine Erwartungen waren ja hoch und neben den Maori's, Mittelerde und den vielen Schafe stand der Kiwi noch auf meinem Programm. Aber Kiwi ist ein weitläufiger Begriff in Neuseeland. Den Kiwi Vogel habe ich leider nicht gesehen, sei es in der Natur oder im Zoo. Ich habe viel gelesen, dass mit allen Mitteln versucht wird, das Nationaltier, welches auf Noten, Münzen und Briefmarken zu sehen ist, wieder in der Natur anzusiedeln. Dann gibt es ja noch die Kiwi Frucht, welche in Neuseeland angebaut wird und ausgezeichnet schmeckt. Und zu guter letzt und darf auf keinen Fall vergessen werden; die Neuseeländer selbst. Sie sind meiner Meinung sehr Stolz und bestehen auch darauf, dass man sie Kiwis nennt. Die Neuseeländer sind ein sehr freundliches, offenes und enorm hilfsbereites Volk. Ich hatte das Gefühl, dass die Zeit in Neuseeland etwas anders tickt und die Kiwis sich kaum stressen lassen -> "Take it easy Bro". Sie sind ein sehr reisefreudiges Volk und jeder, mit dem ich gesprochen habe, war entweder schon in Europa oder sogar in der Schweiz. Das Verrückteste für mich war in der Zeitung die Angabe der "Burn Time". In diesem Artikel wird angegeben, wie lange man ohne Schutz in der Sonne bleiben könnte, ohne einen Sonnebrand zu kriegen :) Desweiteren gibt es noch eine Tabelle mit Hauttyp und UV Index, so etwas habe ich noch nie vorher gesehen und passt absolut zu den Kiwis :)
Ja und dann, ich konnte es kaum glauben, gab es eine Erleuchtung! Cedric brachte mir aus der Schweiz zwei Tuben THOMY SENF mit! :)))))))))) ENDLICH ENDLICH ENDLICH konnte ich Brot mit Senf essen...es war soooooooooooooooooooooooooo gut!!!!
Bis bald...dann aus Australien :)